Montag, August 28, 2006

Sporty WE ...

Samstag früh hieß es für mich erstmal auf dem Markt auf Division (gleich ums Eck hier) Obst einkaufen (viel billiger und besser als im Supermarkt) Jogging Schuhe finden, präventive Burgergegenmaßnahmen! ;) Bei Sports Authority bin ich dann auch recht schnell fündig geworden – Asics für $40, da gibt’s nichts zu meckern. Um die Schuhe dann gleich einzuweihen sind Vibeke, Tina, Karsten und ich (also known as „Canterbury Gang“) dann los gezogen um unsere kostenlose one month trial membership beim Gold Coast Fitness Club zu aktivieren. Das Studio ist im 6. Stock und man hat nen ziemlich guten Ausblick auf die Stadt. Der Manager hat uns, nach Unterschrift des Haftungsausschluss (wir dürfen den Laden nicht verklagen – ich frag mich ob die Klausel überhaupt bestand hat …), Karten ausgestellt und uns rum geführt. Der Hammer: Schwimmbad, Running track, Basketball Court, Whirlpools, riesen Mengen von Geräten. Der Laden ist echt ein Traum. Allerdings auf den einen Monat beschränkt. Jeder weitere Monat kostet nämlich – man halte sich fest - $150! Total verrückt. Unser erstes Training hat dann auch gleich 3 Stunden gedauert (und das fühl ich jetzt noch ;)). Total geil: der Step-O-Mat. Da Amerikaner ja keine Treppen benutzen sondern nur Lift fahren, müssen sie die Trainingsrückstände im Fitnessstudio aufholen. Das Ding hat 3 Stufen, die wie ein Band durch das Gerät durchlaufen. Man steigt also Treppen auf der Stelle. Gratuliere – tolle Erfindung! ;) Was richtig cool ist: an jedem Gerät ist ein kleiner LCD Fernseher mit integrierter Fernbedienung um sein persönliches Trainingsfernsehen aus den 100 Kanälen auszusuchen. Im Whirlpool haben wir dann noch Woochie kennen gelernt, der uns von seinen Skierlebnissen Europa erzählt hat (er traf dort in der Sauna nen Deutschen der sich als Zahnarzt outete woraufhin er meinte, dass er keine Zahnärzte leiden kann. Draußen stand Woochie dann verwundert vor dem Kaltwasserbecken, und versuchte gerade herauszufinden was es mit dem Becken auf sich hatte, als sich der Zahnarzt dann von hinten anschlich, ihm einen kleinen aber präzisen Schubser versetze woraufhin er ein unfreiwilliges Bad im Kaltwasserbecken nahm. Der Zahnarzte meinte nur „So know you like Dentists better – don’t you?“ ;)). Jedenfalls gab uns Woochie noch den Ratschlag „not to hang out in the Bars on Division – these are nasty places“ – wie kommt er denn auf so was. Nasty Bars … da würden wir doch nie hin gehen! ;) Nach gelungenem Workout gings erstmal zurück ins Apartment. Samstag war auch Waschtag. Wäsche lebt noch, Farben sind auch noch im Stoff, Experiment gelungen. Den Abend haben wir erstmal bei Erik begonnen mit „Vorspiel“. Das ist Norwegisch für „Vorglühen“. Nach ein paar Bier sind wir wie schon am Donnerstag ins Rockit was sich bewährt hat, wo wir noch andere Internationals getroffen haben. Über den Abend hinweg konnte ich einige Thesen für einen erfolgreichen Pub Abend in den USA aufstellen:
1. Beer won’t work: Wie schon mal beschrieben hat amerikanisches Bier keinen Effekt auf das Bewusstsein. Entweder man besorgt sich europäisches oder man trinkt was anderes. Whiskey on the rocks hat sich bewährt. Kostet zwar $9 das Glas, aber man braucht auch nur 2 und der Abend wird auf jedenfall lustig.
2. American’s don’t dance: In allen Bars und Kneipen in denen wir bisher waren tanzt kein Mensch. Erst wenn ein paar Europäer kommen geht’s richtig los, und man wird zunächst sonderbar beäugt. Auch vom Security Service der in jeder Bar rum steht. Die waren den Abend über bestimmt 20 Mal bei uns. „No jumping“, „stay calm“, „no arms“, … no arms? Ja richtig gehört. Ohne Arme tanzen. Wir habens kurz ausprobiert und für untauglich befunden, woraufhin der Security Mann halt noch ein paar Mal kommen musste.
In Chicago haben die Kneipen super lang auf. Ich bin irgendwann um 3 gegangen, Vibeke haben sie wohl um 4:30 dann raus geschmissen. Auf dem Heimweg hat mich netter Weise in homeless guy ein paar Blocks begleitet und mich unterhalten. Daraufhin hat er sogar mein Kleingeld bekommen. Das Kleingeld hatte ich von J’s, ne richtig kleinen, original vintage Burgerbude auf State. Das war ein Burger – ich hab den Norwegern heute noch vorgeschwärmt … die wollten mir das nicht so richtig abnehmen und meinten in dem Zustand hätte mir jeder Burger geschmeckt. Keine Ahnung haben die … der Typ der in dem Laden die Burger brät (die übrigens nur $1,85 kosten) war jedenfalls 5 Jahre mit der Army in Deutschland und konnte sich sogar mit mir auf Deutsch unterhalten. Um 7 bin ich dann zum ersten Mal aufgewacht, und hab den Fehler gemacht dann nicht schon ne Aspirin genommen zu haben. Das hab ich dann erst 9:30 gemacht. Zum Glück hatte ich welche da – habe ich wohl weislich schon bei meinem ersten Einkauf erstanden (60 Stück für $1). Damit durfte ich dann erstmal auch die Norweger und Vibeke versorgen nachdem die endlich erwacht sind. Zum Auskatern gabs erstmal nen Kaffee bei nem Open Air Café um die Ecke. Dort hab ich auch George kennen gelernt. War früher bei nem großen Chicagoer Limousinenservice und hat Frank Sinatra und ein paar andere „Stars“ schon rum gefahren. Eins muss man einfach sagen – die Amis machen es einem extrem leicht in Kontakt zu kommen. Man stellt sich einfach an um einen Kaffee zu holen und kommt wie von selbst ins Gespräch. Mittagessen gabs dann im Pancakehouse. Die Karte ist der Wahnsinn. Pancakes, Waffles, Crepes und Omeletes in allen Variationen. Bei uns gabs Bacon Pancakes mit Ahornsirup. Hatte mir auch erst nicht vorstellen können dass das zusammen passt – tut es aber, und sogar ziemlich gut. Den Nachmittag über stand dann etwas Arbeit an, hab immerhin bis morgen rund 80 Seiten due. Um 5 gings dann zum Volleyball hoch über Oak Beach. Marieke hat mich da schon letzten Sonntag mitgeschleppt. Jeden Sonntag treffen sich Internationale dort um zusammen Volleyball zu spielen. 4 Spiele haben wir gemacht, und jedes war ziemlich knapp und spannend. Hab richtig gefallen an Beachvolleyball gefunden, was aber auch an der Location liegt. Es ist ca. 1 km von der Stadt entfernt und die Kulisse der Skyline ist einfach nur beeindruckend. Direkt neben dem Feld brechen sich die Wellen des Lake Michigan und Möwen fliegen über den Köpfen vorbei oder sitzen am Strand. Wenn dann langsam die Sonne untergeht, weiß man nicht mehr so genau wo man sich befindet, in einer Großstadt oder am Sandstrand in der Karibik (okay dort ist’s vielleicht noch etwas wärmer). Nach so viel Sport mussten wir natürlich wieder auf unseren Kalorienhaushalt achten und haben uns für einen Burger bei J.P. um die Ecke entschieden. Das schöne ist, dass man sich wirklich noch den Burger Medium braten lassen kann, und das Ding dann offen serviert bekommt und noch letzte „adjustments“ vornehmen kann. Mit Muskelkater und Burger im Bauch bin ich nun echt reif fürs Bett – morgen geht’s nämlich (trotz Kurs erst um 1:55) schon um 8:20 an die Uni damit ich meine reading assignments fertig bekomme…