Sonntag, August 15, 2010

Up in the air ...

Gleicher Ort, gleiche Zeit – nur 4 Jahre später. Da bin ich nun wieder in Chicago und gespannt was die nächsten 6 Monate bringen werden. Wie schon 2006 bewährt, werde hier auf meinem Blog ab und an über das Neueste hier berichten. Und heute fange ich an - die ersten Tage in Chicago 2010: Up in the air …

Von George Clooney war weit und breit nichts zu sehen, aber ich glaube auch ihm hätte es ganz gut auf dem Transatlantikflug gefallen. Obwohl – wahrscheinlich hätte er noch ein paar Sitzreihen vor mit gesessen … auch wenns davon gar nicht mehr so viele gab. Zweistellig saß ich bisher immer, mit ner 1 davor aber noch nicht. Aber erst mal 1 nach dem anderen. Von Hamburg Fuhlsbüttel ging es nach Düsseldorf, wo ich eine knappe Stunde Wartezeit für den Transatlantikflug hatte. Kaum am Gate angekommen hallte es durch den Wartebereich: „Wir bitten den Fluggast Simon Schönleber zum Gate A 77“. Zu spät war ich diesmal ja nicht dran (mit Annika dabei hätte das vielleicht anders ausgesehen – stimmt’s Schatz? ;)) – was also wollten die denn jetzt von mir. Das Schlimmste befürchtend ging ich schnurstracks zum Schalter wo mich eine sichtlich gestresste LH Bodenmitarbeiterin befragt: „Reisen Sie alleine?“ – „Ja, warum?“ – „Wir haben ein Geschenk für Sie, wollen Sie am Fenster oder Gang sitzen“ – „Fenster gerne, wenn’s noch geht …“ – „Gut Hr. Schönleber, Sie sitzen jetzt 10A in der Business Class“ – „Ähh, Danke“ – „Gerne, viel Spaß“. Falls nicht schon mein Outfit verriet, dass ich nicht in diesen Teil des Flugzeugs gehört hätte, so hat mich wohl zumindest mein für die nächste halbe Stunde ins Gesicht zementiertes Lächeln verraten. Aber so einfach ist das ja gar nicht Business Class zu fliegen. Die nächsten 10 Minuten musste ich erst mal die Anleitungen studieren, um meinen Sitz zu bedienen. Irgendwie wie beim Zahnarzt. Nur angenehmer. Und zum Spülen gabs Champagner. 3 Gänge Menü, Weinkarte, alles serviert auf Porzellan. Ganz so wie fliegen sein sollte. So schnell sind die 8 Flugstunden glaube ich noch nie vergangen dank Cuisine und Board-Entertainment (Vincent will Meer, Tetris, Wer wird Millionär, etc.). Und schnell raus aus dem Jet ist man auch, dank strategisch günstiger Position. So kam’s dass ich auch schon 1,5 h früher als geplant an der Adresse meines gemieteten Apartments stand und ich mit den Worten begrüßt wurde: „the apartment is not ready yet – don’t be scared“. Das wars dann aber zum Glück 2 Stunden später als ich mit US Handy Nummer (312 912 5759) im Telefon und Potbelly Sandwich im Bauch wieder zurück kam. Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen – zentrale Lage, voll möbliert und in echt gutem Zustand. Da denke ich mit gemischten Gefühlen an mein Canterbury Court Apartment 2006 zurück … ;) Mit Walter gabs noch ein Willkommensbier (Blue Moon) im „The Whiskey Bar & Grill“ auf Rush und dann hat der Jetlag seiniges getan um den Tag zu beenden.

Das Wochenende über findet gerade die Chicago Air & Water Show statt. Das heißt Kunstflieger, Kampfjets, Hubschrauber und Boote, die Donnern, Brummen und Hupen – alles direkt an der Lakefront. Gestern haben schon die Golden Knights (Fallschirmspringer der US Army), die Leap Frogs (Fallschirmspringer der Navy) Kunststücke vorgeführt, die F-22 Raptor über die Köpfe gedonnert, hat eine betagte KC-135 (Tanker die ausgemustert werden sollen und Boeing und Airbus sich schon seit Jahren um die Vergabe der Neuausschreibung zoffen) und ein B-1B Bomber ihre Runden gedreht haben. Heutiges Highlight wird noch der Auftritt der Blue Angels (Navy Kunstflugstaffel). Bei 33° C tut es ganz gut dabei sich an der Lakefront vom Wind und kühlen Wasser des Lake Michigans etwas abzukühlen. Letztes Ausspannung bevor es dann ab morgen mit der Orientation Week los geht.